Alles fing damit an, dass Jean Mutamba von 1988 bis 1994 als Projektleiter in einem Programm zur Förderung des standortgerechten Landbaus der österreichischen EZA in der Provinz Rumonge am Ufer des Tanganjika-Sees in Burundi arbeitete.
Neben seiner Arbeit als Projektleiter begann Jean auch – als private Initiative – junge Menschen in ihrer Schulausbildung zu unterstützen.
Dazu muss man wissen, dass die Bevölkerung Burundis in diesen Jahren (und auch noch lange danach) von Unruhen und ethnosozialen Konflikten – bis hin zum offenen Bürgerkrieg – geplagt war. Schulbildung war keineswegs gratis und überhaupt, vor allem, was die Sekundarschulen und Universitäten betraf, der damals herrschenden Minderheit vorbehalten.
Daneben erwarb Jean im Laufe der Jahre einige Parzellen in Rumonge, auf denen zunächst ein Hotel mit angeschlossenem Restaurant entstehen sollte. Schon damals war dieses Projekt partizipativ angelegt und sollte den lokalen Mitgliedern des CCI – Centre communautaire ITEBA, ein Gemeinschaftszentrum von Mitarbeitern und Freunden Jean Mutambas – dienen.
Nach ursprünglich positiven Anfängen schliefen die Aktivitäten während der Abwesenheit Jeans in den darauffolgenden Jahren wieder ein. Burundi war in dieser Zeit auch einem internationalem Embargo ausgesetzt und Kontakte aus dem Ausland aufrecht zu erhalten, war sehr schwierig.
Nach einem ersten Wiederbelebungsversuch Anfang der 2000er Jahre, als Jean Mutamba als Koordinator des Schweizer Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) für die ganze „Region der Grossen Seen“ fungierte, fing es erst 2015 wieder richtig an.
Jean sammelte Material und Spenden, um damit seinen burundischen Freunden, die Möglichkeit zu geben, eigene Initiativen zu realisieren. Unter diesen Freunden waren auch ehemalige Stipendienempfänger aus den 90er Jahren, allen voran der aktuelle Präsident des CCI: Ramadhani Sintuka.
Bald stellte es sich heraus, dass diese Aktivitäten nicht nur in Burundi, sondern auch in der Schweiz (und in Europa) eines institutionellen Rahmens bedurften, um diese Initiativen nachhaltig zu machen. So entstand 2016 der Verein JJS. Und mit ihm entstand auch das Stipendienprogramm wieder.
CCI bekam 2019 ein legalen Status, d.h. die offizielle Anerkennung als nicht-gewinnorientierte Vereinigung durch die Regierung Burundis. Beim Verein JJS in der Schweiz dauerte es allerdings bis zum Sommer 2022, bis wir die erste Versammlung mit physischer Präsenz der Mitglieder abhalten konnten. Auch ein Vereinskonto haben wir zu diesem Anlass einrichten können.
Da sind wir nun: der Vorstand besteht aus vier (leider nur) Männern: Christoph Gütermann als Präsidenten, Kurt Räber als Schriftführer (Aktuar), Nobert Sonderegger als Kassier und natürlich Jean Mutamba als Programmkoordinator.
Nachdem wir insgesamt noch wenige sind, laden wir alle Interessierten ein, Mitglied bei uns zu werden. Der Beitrag beträgt nur 75CHF/€ im Jahr für gewöhnliche Mitglieder, das Vierfache (300CHF/€) für Gönner. Als „Gegenleistung“ können wir die Mitgestaltung eines interessanten, weil wirklich basisorientierten und somit effizienten Programms zur Unterstützung des bedürftigsten Teils der Bevölkerung eines der am meisten benachteiligten Länder auf dieser Welt anbieten. Selten kommt ein so hoher Prozentsatz des gespendeten Geldes direkt den Begünstigten zugute.
JJS hat beschlossen, aus allen von Jean Mutamba lancierten Aktivitäten in Burundi in einem ersten Schritt das Stipendienprogramm zu fördern. In näherer Zukunft können wir uns vorstellen – wenn es uns unsere Finanzen erlauben – auch weitere soziale Projekte, vornehmlich auf dem Gebiet der Ausbildung zu unterstützen.