Stipendienprogramm

Burundi ist ein Land in der Region der Großen Seen und Mitglied der ostafrikanischen Gemeinschaft. Bei einer Fläche von 27.834 km2 und einer Bevölkerung von mehr als 11 Millionen Einwohnern entspricht das einer Dichte von 413 Einwohnern pro km2. Obwohl rückläufig, bleibt die Fertilitätsrate hoch (5,5 Kinder/Frau im Jahr 2017), und demografische Prognosen sagen eine Verdoppelung der Bevölkerung innerhalb von 30 Jahren voraus.

In diesem Kontext dürften der Druck auf das Bildungs- und Gesundheitssystem und die Nachfrage nach Ernährung, Schutz und Partizipation besonders hoch bleiben.

Zu den klimatischen Risiken, die das Land anfällig für Überschwemmungen, Erdrutsche und Epidemien machen, hat Burundi mehrere Jahrzehnte bewaffneter Bürgerkriege erlebt; die viel sozioökonomischen Schaden angerichtet haben; einschließlich den Verlust von Menschenleben. Viele Kinder blieben vater- und/oder mutterlos zurück.

Von 1988 bis 1994 arbeitete Jean Mutamba als Direktor und technischer Berater auf Ebene des PIA RUBUBU (Landwirtschaftliches Intensivierungsprojekt in den Gemeinden Rumonge, Burambi und Buyengero). Er hatte die schwierige Situation vieler junger Menschen und deren Studienabbruch wegen fehlender Schulgebühren erkannt und mit seiner Frau ein privates Förderprogramm für einige Kinder von Rumonge ins Leben gerufen.

Manche dieser Stipendiatinnen und Stipendiaten haben die Sekundarschule und das Studium abgeschlossen und sind heute Menschen mit öffentlicher oder privater Verantwortung. Einige dieser Begünstigten sind jetzt Gründungsmitglieder des CCI und des Vorstandes.

Angesichts dieser Situation und in Anbetracht der Tatsache, dass Verwundbarkeit und Armut kein Hindernis für junge Menschen sind, die sich in ihrem Leben weiterentwickeln möchten, hat das CCI ein Stipendienprogramm zur Unterstützung dieser jungen Menschen ins Leben gerufen, die die Zukunft von Burundi repräsentieren.

Das Gemeinschaftszentrum von Iteba, Abkürzung CCI, wurde in den 1990er Jahren von Jean Mutamba gegründet. Das Ziel bestand darin, die Jugend und die Frauen von Rumonge durch Aus- und Weiterbildung, insbesondere Jugendunternehmertum und Führungstraining, zu unterstützen. Das Zentrum zielt darauf ab, junge Menschen zu ermutigen, positive Führungspersönlichkeiten in der Gesellschaft zu werden. Stipendien werden seit mehreren Jahren an junge Menschen vergeben, um ihnen die Fortsetzung ihres Studiums zu ermöglichen.

Das Zentrum fördert darüber hinaus Freiwilligenarbeit und das Unternehmertum junger Menschen, um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und die Kreativität junger Menschen zu fördern. Heute ist das Gemeinschaftszentrum ITEBA unter der Ministerialverordnung Nr. 530/21654 vom 31.12.2019 als gemeinnütziger Verein registriert.

Mission
Vernetzung und Unterstützung junger Menschen, damit sie konstruktive und engagierte Führungskräfte für die Gesellschaft werden.

Vision
Das Gemeindezentrum Iteba muss ein Ort mit Ausstrahlung werden, der den Geist des Dialogs, der Freundschaft, Solidarität, Kompetenz und Exzellenz fördert

Haupttätigkeiten des Zentrums
Aktuell arbeitet das Zentrum mit der Unterstützung des Vereins JUMELAGE JEUNESSE SOLIDARITÉ, einem Verein nach schweizerischem Recht, der über CCI das soziale Leben junger Menschen und ihre Entwicklung unterstützt. Neben anderen Aktivitäten fällt darunter auch die

  • Vergabe von Stipendien an bedürftige junge Menschen auf universitärer und Sekundarstufe.

Erfahrung mit dem Stipendienprogramm
Das CCI-Stipendienprogramm begann 1992 und wurde zunächst privaten Mitteln von Jean Mutamba finanziert, dem Gründer dieses Zentrums, das andere Aktivitäten wie Catering, Bar, Tourismusaktivitäten usw. umfasst. Es wird erwartet, dass die Einnahmen aus diesen Aktivitäten einst zur Unterstützung der ehrenamtlichen Mitarbeiter des Zentrums und zur Finanzierung von Stipendien für die Begünstigten des Stipendienprogramms verwendet werden können. Viele junge Menschen haben bereits von diesem Programm profitiert, einige sind zurückgekehrt, um das Zentrum zu unterstützen, einschließlich des Präsidenten des CCI, andere haben verantwortungsvolle Positionen in verschiedenen Institutionen in Burundi inne.

Um vom Stipendienprogramm profitieren zu können, wurden bestimmte Kriterien festgelegt, die erfüllt werden müssen:

  1. Das Kind oder der Jugendliche muss die Möglichkeit haben, ein Studium erfolgreich abzuschließen. Dazu muss eine Prüfung der erzielten Noten durchgeführt und archiviert werden.
  2. Kandidat*innen dürfen keine familiären Möglichkeiten zur Bestreitung der Ausbildungskosten haben.
  3. Kinder aus Familien, die als schutzbedürftig und finanziell angeschlagen gelten, werden in der engeren Auswahl bevorzugt. Junge Mädchen und Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen werden bevorzugt gefördert.
  4. Nur der erfolgreiche Abschluss des laufenden Jahres berechtigt zum Stipendium für das Folgejahr.

Möglichkeiten („opportunities“)

  • Die ehemaligen Begünstigten der Stipendien werden Freiwillige, die sich für die Entwicklung des CCI und die Unterstützung anderer junger Menschen engagieren
  • Einige ehemalige Stipendiaten unterstützen andere durch die Finanzierung dieses Stipendienprogramms (zum Beispiel Ramadhani Sintuka, ehemaliger Stipendiat und heute Präsident des CCI)
  • Das Stipendienprogramm ist zu einer Unterstützungskette für die Gemeinschaft geworden
  • Die Verwaltungsbehörden und die Gemeinde wissen dieses Programm zu schätzen
  • Das Programm ist eine unbestreitbare, positive und sichtbare Entwicklungsaktivität mit nachgewiesener Erfolgsbilanz

Risiken

  • Die geringe Finanzierung erlaubt keine Erhöhung der Zahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten.
  • Das Programm ist potenziellen Spendern noch nicht ausreichend bekannt.

Finanzierung:
Im aktuellen Studienjahr 2022/23 benötigt das Programm für 16 Stipendiaten 9.185.000 FBu, was in etwa 4.450 CHF/€ entspricht. Das sind pro Stipendiat 270 CHF/€ pro Jahr oder 90CHF/€ pro Trimester.

Mit nur 90 Franken oder Euro ist daher ein Studientrimester eines/r Begünstigten gesichert!

Durch die von uns bisher eingenommenen Mitgliedsbeiträge und Spenden ist bestenfalls ein Viertel der gesamten Finanzierungsbedarfs gedeckt, wir hoffen daher, viele potentielle Spender*innen von der Sinnhaftigkeit unserer Bemühungen überzeugen zu können.

Kontrolle:
Der Programmverwaltungsausschuss, bestehend Verantwortlichen von CCI und JJS trifft sich regelmässig (mindestens einmal pro Quartal), um den Erfolg der Begünstigten dieses Programms und die Verwendung der diesem Programm zugewiesenen Mittel zu bewerten.
Wichtig ist auch, dass eine Student*in, die/der ein Jahr lang durchfällt, nicht erneut zum Stipendium des folgenden Jahres zugelassen wird, was eine der Maßnahmen ist, um die Bedeutung dieses Programms zu zeigen und seine Nachhaltigkeit sicherzustellen.